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Pandemie und Lieferketten? Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
In den vergangenen Monaten hatten wir -dank der CoViD-19-Zwangspause- Gelegenheit, uns mit einer Reihe von Unternehmern, Interessenten und anderen „Playern“ am Markt über das Thema „Wie sieht der Personalmarkt der Zukunft aus? Wie wird sich die Pandemie darauf auswirken?“ auszutauschen. Insbesondere die High-Tech-Branchen, in denen wir seit 25 Jahren zuhause sind, sind für das Thema hoch sensibilisiert.

Die CoViD-19-Pandemie hat leider erfolgreich gezeigt, wie schnell mühsam aufgebaute, weltweite Lieferketten einbrechen können und welche Konsequenzen das in der Wertschöpfungskette gerade international etablierter und erfolgreicher Unternehmen haben kann. Das gilt beileibe nicht nur für High-End-Produkte wie die neuesten Handys oder Laptops, auch so triviale Produkte wie T-Shirts, Schuhe oder Lebensmittel sind davon betroffen.

Folgerichtig erfordern die Pandemie, aber auch andere, nicht kalkulierbare Faktoren wie z. B. klimawandelbedingte Unwetter (s. die Temperarturen in Sibirien), internationale Wirtschaftskonflikte (USA-China), etc., ein Umdenken: Wie kann „ich“ als Unternehmen, als Nation sicher stellen, dass „meine“ Lieferketten stabil und belastbar bleiben? Was muss „ich“ tun, um die Versorgung „meiner“ Märkte sicher zu stellen? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit „ich“ eine zweite CoViD-Welle möglichst unbeschadet überstehe?

Lt. einer Studie der Bank of America (BoA) haben 80% der Industrieunternehmen Probleme mit ihren Lieferketten gehabt, primär dem Lockdown in China geschuldet.

Eine Erkenntnis lässt sich daher schon jetzt ableiten: Unternehmen sollten sich wieder verstärkt auf eine regionale Beschaffungspolitik von Teil- und Vorerzeugnissen konzentrieren und eine höhere Bevorratung von kritischen Komponenten anstreben, weg von der just-in-time-Politik der vergangenen Jahrzehnte.

Mit dem sog. „reshoring“ ist dieser Prozess teilweise schon eingeleitet: Lt. derselben Studie der BoA verlagern viele Unternehmen Ihre Produktion zurück in die Heimat bzw. in das nähere, regionale Umfeld, 75% der betroffenen Industrien beabsichtigen, ihre reshoring-Pläne zu verstärken und auszubauen. Insbesondere strategisch kritische und relevante Branchen, wie z. B. die Pharmazeutische und Pharmakologische Industrie, dürften hier auf staatliche Unterstützung hoffen können.

Damit einher geht eine zwangsläufig notwendige, stärkere Bereitstellung von Know-How für kritische Erfolgsfaktoren wie F&E / Logistik / Produktion. Nur so wird es möglich sein, eine potenzielle Pleite zu vermeiden und womöglich sogar gestärkt aus der nächsten Krise herauszukommen.

Die damit einhergehende Beschaffung, Pflege und Entwicklung der relevanten Fachkräfte werden somit verstärkt einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren für Unternehmen (und Nationen).