DER SPIEGEL/apr/dpa, 20.12.21: Chipmangel in der Industrie: Habeck will Halbleiterherstellung nach Deutschland holen
Seit Monaten leidet die deutsche Wirtschaft unter fehlenden Chips. Wirtschaftsminister Habeck will die Produktion nun mit Milliardenförderung nach Europa holen, doch Details des Plans sind umstritten.
Vizekanzler Robert Habeck versucht, in seinem neuen Amt als Bundeswirtschaftsminister erste industriepolitische Akzente zu setzen – mithilfe von Milliardensubventionen. Um die Abhängigkeit von Asien beim Bezug von Halbleitern zu verringern, sollen Produktion dieser Bauteile nach Deutschland gebracht werden.
32 Projekte mit einem Investitionsvolumen von mehr als zehn Milliarden Euro seien ausgewählt worden, teilte das Ministerium des Grünenpolitikers mit. Wie hoch die staatliche Förderung sein soll, blieb zunächst offen. Deutschland habe diese Projekte bei der Europäischen Kommission eingereicht – der erste Schritt zur Genehmigung der Förderung, erklärte das Ministerium.
»Die weltweiten Lieferengpässe zeigen: Deutschland und Europa haben keine Zeit zu verlieren«, so Habeck. »Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, unseren Bedarf an Mikroelektronik selbst zu decken, und Produktion wieder stärker nach Deutschland und Europa holen.« Bei der Chip-Produktion müsse Europa unabhängiger von internationalen Lieferketten werden. Neben Deutschland sind 19 weitere EU-Länder mit rund 90 Unternehmen an dem Projekt beteiligt.
Deutschland habe Branchengrößen ebenso eingereicht wie kleine und mittelständische Unternehmen sowie Start-ups. Die Projekte reichten von der Materialherstellung über das Chipdesign und die Produktion von Halbleitern bis hin zur Integration in Komponenten und Systeme.
Hierzulande könnte laut »Handelsblatt« unter anderem die als »Silicon Saxony« bekannte Region Dresden von dem Plan profitieren, die Chip-Herstellung wieder zurück nach Deutschland zu holen. Der Zeitung zufolge ist jedoch umstritten, ob viel Steuergeld in neue Fabriken gesteckt werden solle. Die Denkfabrik Stiftung Neue Verantwortung empfiehlt demnach, gezielt Start-ups zu fördern, um die Abhängigkeit von Bauteilen aus Asien insgesamt gering zu halten.
Engpässe bei der Lieferung der derzeit hauptsächlich in Asien hergestellten Halbleiter hatten zuletzt in mehreren Branchen zu Schwierigkeiten geführt. Insbesondere die Autoindustrie leidet unter dem Mangel, zahlreiche Hersteller mussten deswegen zu Kurzarbeit greifen, vielerorts warteten zuletzt zahlreiche Wagen auf ihre Fertigstellung. Auch Hersteller von Smartphones, Computern, WLAN-Routern und medizinischen Geräten konnten ohne die Chips nicht wie gewohnt produzieren.
Kommentar: Als Beratungsunternehmen, das seit 25+ Jahren in dieser Branche europaweit unterwegs ist, begrüßen wir jegliche Initiative, die unsere Schlüsseltechnologie-Abhängigkeit von asiatischen und/oder amerikanischen Anbietern reduziert oder gar aufhebt. Allein, mir fehlt der Glaube! Zu oft in den vergangenen Jahren wurden ähnliche Projekte angestoßen, was ist aus ihnen geworden? Auf dieser Webseite finden sie die zeitnahen Einschätzungen, zurück bis 2013...
Vizekanzler Robert Habeck versucht, in seinem neuen Amt als Bundeswirtschaftsminister erste industriepolitische Akzente zu setzen – mithilfe von Milliardensubventionen. Um die Abhängigkeit von Asien beim Bezug von Halbleitern zu verringern, sollen Produktion dieser Bauteile nach Deutschland gebracht werden.
32 Projekte mit einem Investitionsvolumen von mehr als zehn Milliarden Euro seien ausgewählt worden, teilte das Ministerium des Grünenpolitikers mit. Wie hoch die staatliche Förderung sein soll, blieb zunächst offen. Deutschland habe diese Projekte bei der Europäischen Kommission eingereicht – der erste Schritt zur Genehmigung der Förderung, erklärte das Ministerium.
»Die weltweiten Lieferengpässe zeigen: Deutschland und Europa haben keine Zeit zu verlieren«, so Habeck. »Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, unseren Bedarf an Mikroelektronik selbst zu decken, und Produktion wieder stärker nach Deutschland und Europa holen.« Bei der Chip-Produktion müsse Europa unabhängiger von internationalen Lieferketten werden. Neben Deutschland sind 19 weitere EU-Länder mit rund 90 Unternehmen an dem Projekt beteiligt.
Deutschland habe Branchengrößen ebenso eingereicht wie kleine und mittelständische Unternehmen sowie Start-ups. Die Projekte reichten von der Materialherstellung über das Chipdesign und die Produktion von Halbleitern bis hin zur Integration in Komponenten und Systeme.
Hierzulande könnte laut »Handelsblatt« unter anderem die als »Silicon Saxony« bekannte Region Dresden von dem Plan profitieren, die Chip-Herstellung wieder zurück nach Deutschland zu holen. Der Zeitung zufolge ist jedoch umstritten, ob viel Steuergeld in neue Fabriken gesteckt werden solle. Die Denkfabrik Stiftung Neue Verantwortung empfiehlt demnach, gezielt Start-ups zu fördern, um die Abhängigkeit von Bauteilen aus Asien insgesamt gering zu halten.
Engpässe bei der Lieferung der derzeit hauptsächlich in Asien hergestellten Halbleiter hatten zuletzt in mehreren Branchen zu Schwierigkeiten geführt. Insbesondere die Autoindustrie leidet unter dem Mangel, zahlreiche Hersteller mussten deswegen zu Kurzarbeit greifen, vielerorts warteten zuletzt zahlreiche Wagen auf ihre Fertigstellung. Auch Hersteller von Smartphones, Computern, WLAN-Routern und medizinischen Geräten konnten ohne die Chips nicht wie gewohnt produzieren.
Kommentar: Als Beratungsunternehmen, das seit 25+ Jahren in dieser Branche europaweit unterwegs ist, begrüßen wir jegliche Initiative, die unsere Schlüsseltechnologie-Abhängigkeit von asiatischen und/oder amerikanischen Anbietern reduziert oder gar aufhebt. Allein, mir fehlt der Glaube! Zu oft in den vergangenen Jahren wurden ähnliche Projekte angestoßen, was ist aus ihnen geworden? Auf dieser Webseite finden sie die zeitnahen Einschätzungen, zurück bis 2013...